Es brauchte zwei Anläufe, doch jetzt sieht alles danach aus, als könne die Niedergirmeser Szenekneipe weiter miauen. Die Zukunft der Wetzlarer Kultkneipe "Bunte Katze" scheint gesichert. Im zweiten Anlauf hat der Förderverein einen Vorstand bekommen und ein Gastronomen-Dou hat Interesse, das Lokal zu pachten.
Eher bedrückt ist Eberhard Arnold in die
neuerliche Sitzung zur Gründung des Fördervereins in Niedergirmes gekommen. Der Nachbar von Petra von Schenk setzt sich seit vergangenem Sommer dafür ein, dass die Kultur- und Szenekneipe
erhalten bleibt. Mit ihm wollen das auch 26 Vereinsmitglieder, die seit der Sitzung im März einen Beitrittsantrag unterschrieben haben. Allerdings konnte vor rund vier Wochen kein Vorstand
gebildet werden, weil sich niemand dafür bereitfand. Nun hat der Verlauf des Abends gleich zwei Überraschungen für Arnold gebracht. Zum einen erklärte sich Gideon Baake bereit, den Vorsitz zu
übernehmen, und schnell war ein kompletter Vorstand gefunden. Eine weitere Überraschung hatte die bisherige Wirtin Petra von Schenk den Mitgliedern zu berichten. Sie hat zwei Gastwirte gefunden,
die bereit sind, die "Bunte Katze" als Pächter weiterzuführeng.
Die beiden Niedergirmeser wollen aus der Kneipe eine Speisegaststätte machen, die auch noch Platz für Stammtische und kulturelle Veranstaltungen bietet. Zudem wollen sie den seit vielen Jahren still gelegten Saal der Bunten Katze wieder herrichten und ihn für Familienfeiern wie Hochzeiten und Jubiläen anbieten. Für die Katzen-Freunde gab es spontan eine Führung durch den alten Saal.
Verein muss sich nur um Kulturprogramm kümmern
Die Ankündigung zum Fortbestand des Lokals ist bei den Mitgliedern auf großes Wohlwollen gestoßen, hatten sie doch bisher als eine ihrer Aufgaben gesehen, den Kneipenbetrieb im bisherigen einzigartigen "Katzenambiente" zu erhalten. Dies entfällt nun für den Förderverein und er kann sich der eigentlichen Aufgabe widmen: Kulturveranstaltungen, insbesondere Konzerte, in dem Lokal zu organisieren und anzubieten. Ende Oktober war die Wirtin Petra von Schenk nach über 30 Jahren in den Ruhestand gegangen. Sie ist weiterhin bereit, Kontakte zu Künstlern zu knüpfen und zu halten.
Bei den Vorstandswahlen wurden Marie Stein zur stellvertretenden Vorsitzenden, Marga Zimmermann als Kassiererin und Marie-Luise
Lenz-Graf zur Schriftführerin gewählt. Als Beisitzer unterstützen Eberhard Arnold, Valery Creux, Stefan Eckert und Mirja Hansen den Vorstand.
Beitrittserklärung herunterladen, ausfüllen und per Post senden an:
Förderverein BUNTE KATZE
Naunheimer Straße 10
35576 Wetzlar
Zu einer „richtigen Vereinsgründung“ hat es bei unserer
Zusammenkunft im März leider noch nicht gereicht.
Nur die Satzung des zu gründenden Fördervereins Bunte Katze konnten wir diskutieren und verabschieden.
In einem zweiten Anlauf soll jetzt ein Vorstand gewählt werden – und zwar am Dienstag, 26. April 22, um 19:30 Uhr,
in der Bunte Katze, Naunheimer Straße 10.
Wir hoffen sehr, dass sich genügend Kandidaten für diese Vorstandswahl jetzt zur Verfügung stellen und wir damit auch den Förderverein Bunte Katze dann „richtig“ gründen können. Alle
Katzen-Freunde sind zu dieser Zusammenkunft sehr herzlich eingeladen. Mit dem Ausfüllen der angehängten Beitrittserklärung, die schon über 20 Personen bei unserer März-Versammlung ausgefüllt
haben, kann man jetzt schon Vereinsmitglied werden. Und bitte zu unserem Treffen am 26. April 22 mitbringen! Auf einen wieder gut besuchten Katzentreff hofft die Arbeitsgruppe
Vereinssatzung
Endlich ist es so weit! Die Arbeitsgruppe Vereinssatzung lädt sehr herzlich alle Interessierten zur Gründung des „Fördervereins Bunte Katze“ ein. Die Vereinsgründung soll am Dienstag, 22.März 2022, 19.30 Uhr in der Bunten Katze, Naunheimer Straße 10, erfolgen.
An diesem Abend soll die Satzung des Fördervereins verabschiedet und ein Vorstand gewählt werden. Das Ziel des neuen Vereins ist es
Kulturveranstaltungen, insbesondere Konzerte, weiter in der „Katze“ zu veranstalten. Aber auch der Kneipenbetrieb im bisherigen einzigartigen „Katzenambiente“ soll erhalten bleiben,
vermutlich reduzierter als bisher.
Hierfür benötigt der Verein auch einen neuen Gastronomen, der noch nicht gefunden ist. An diesem Abend wird für die Gründung des Fördervereins die bisherige Wirtin, Petra von Schenk, mit ihrem
Team noch einmal hinter dem Tresen stehen und bedienen. Ganz herzliche Einladung an alle „Katzenfreunde“, sich unter den dann aktuellen Corona-Bedingungen, am Dienstagabend 22.03.2022, 19.30 Uhr
in der Kultkneipe einzufinden.
eigentlich wollten wir ja noch im Advent eine Versammlung zur Vereinsgründung einberufen. Leider klappt das nicht mehr. Die
Abstimmungen zur Formulierung einer Satzung für den zu gründenden „Förderverein Bunte Katze“ dauern doch länger und sind aufwendiger als ursprünglich vermutet. Aber die Kontakte mit den
Vertretern des Finanzamtes und Amtsgerichts sowie Rechtanwalt Dr.Weller/Hohenahr sind sehr konstruktiv und hilfreich. Wir haben den Eindruck auf einem guten Weg zu sein. So
hoffen wir sehr, Euch für Ende Januar/Anfang Februar zur Gründungsversammlung des Fördervereins in die Bunte Katze einladen zu können, dann mit einer ausgearbeiteten Satzung. Für die Zeit
dazwischen bitten wir Euch als Arbeitsgruppe noch um etwas Geduld. Euch allen einen frohe und besinnliche Weihnacht, verbunden mit guten Wünschen für ein gesegnetes, neues Jahr
2022.
Sehr herzlich grüßt Euch die Arbeitsgruppe, Eberhard Arnold
PS.: Ihr könnt diese Information sehr gerne an andere Katzen-Freunde und Vereinsinteressierte weiterleiten!
Auszug aus dem Bericht von mittelhessen.de vom 26.10.2021
...Rund 30 Fans der "Bunten Katze" waren am Montagabend in "ihre" Kneipe gekommen - zur Gründungsversammlung des Fördervereins. Wie Initiator Eberhard Arnold aber gleich zu Beginn klarstellte: Daraus wird erst einmal nichts. Noch gibt es offene Fragen: Die Frage der Gemeinnützigkeit, Vereinssatzung, Finanzierung/Kalkulation
Neuer Anlauf im Dezember geplant - Klar ist: Der Wille, die "Bunte Katze" mit ihrem Ambiente zu erhalten, ist bei
Stammgästen, Stammtischen und anderen, die sich der Institution verbunden fühlen, weiterhin groß. Die Ideen, wie das gelingen kann, gehen den Fans der Kultkneipe nicht aus. Nun müssen aber erst
einmal die harten Fakten - Stichwort: Gemeinnützigkeit - geklärt werden. Initiator Eberhard Arnold blieb trotz der vielen offenen Fragen optimistisch: "Ich möchte es nach wie vor probieren", warb
er für die Gründung eines Fördervereins. Nächster Anlauf dann also im Advent.
Bericht von mittelhessen.de vom 12.10.2021
Das war er also... Das war (nach dem Abschiedsfest am Sonntag) am Montagabend der letzte Kneipenabend in der „Bunten
Katze“ von Wirtin Petra von Schenk. Vor 30 Jahren hat sie die Kultkneipe eröffnet. Am Dienstag war ihr erster Tag in Rente, für die „Katze“ Tag 1 des Dauerruhestandes.
Aber: So schnell geben Stammgäste und Stammtische und andere nicht auf, ein Förderverein soll gegründet werden (was wegen zeitlicher Probleme jetzt nicht möglich war) und bewahren, was alle
mögen: Ambiente, Gemütlichkeit, Livemusik, Lesungen, Offene Bühne und und und. Denn wie heißt es so schön: In jedem Ende liegt ein neuer Anfang. Das sehen auch die rund 50 (2G-ausgewiesenen)
„Katze“-Fans so, die am Montagabend den Raum füllten.
Initiator Eberhard Arnold, treuer Stammtischler und Nachbar, erinnerte an das hohe Ziel, die „Bunte Katze“ am Leben zu erhalten, und musste dann unweigerlich über Geld sprechen. 2.000 Euro im
Monat, so hatte er ausgerechnet, müsste man erwirtschaften, und das an vier Öffnungstagen. „Können wir das leisten?“ stand als Frage im Raum, etwa dank der Beiträge der Mitglieder eines noch zu
gründenden Kulturvereins „Bunte Katze“? Zumal sich die Einnahmen nicht kalkulieren lassen, wusste die Wirtin. Mal kamen 100 Gäste zur Livemusik, mal zehn, mal sei die Kneipe unter der Woche
rappelvoll, mal sei sie mit der Hilfe allein Zuhaus. Im Folgenden wurde viel gerechnet, ging es um Personal, Wareneinkauf, Nebenkosten, Schanklizenz, Versicherungsbeiträge und mehr.
Erkenntnis aus der Runde: Die „Bunte Katze“ als Verein wirtschaftlich zu kalkulieren, gehe in die Hose, selbst wenn man zum Beispiel 100 Euro Mitgliedsbeitrag im Jahr nehme; von der sozialen
Komponente mal abgesehen. Bedenken wurden laut: Im Verein hafte der Vorstand; Arbeitseinsätze der Mitglieder würden nicht funktionieren; das Konzept müsse um Veranstaltungen erweitert werden, die
Geld bringen; eine 450 Euro-Kraft, besser zwei, sollte das Heft in der Hand haben.
Viele Argumente pro und contra folgten – und ein Vorschlag von Peter Turczak, vor allem als Organisator der „Golden Oldies“ mit derlei Themen vertraut. Der Verein soll die Finger von der
Gastronomie lassen und jemanden suchen, der sie übernimmt. Der Verein unterstützt ihn, indem er die Pacht (800 Euro) zahlt. Das Konzept bewähre sich beim Dünsbergverein.
Und ein gemeinnütziger Verein könne sich um Spender, Sponsoren und Zuschüsse bemühen, das sei nicht die Sache des Wirtes. Die „charmante Idee“ wird weiterverfolgt. Relativ schnell herrschte
Konsens, was den Mitgliedsbeitrag angeht: fünf Euro im Monat (freiwillig gerne mehr).
Aber vor all dem muss der erste Schritt gemacht werden, muss es den Verein geben. Und eine Satzung. Für die soll das Regelwerk des Fördervereins „Franzis“ Pate stehen. Eine Arbeitsgruppe, die
sich schnell zusammenfand, will einen Entwurf erarbeiten, der bei der für 25. Oktober um 19 Uhr angesetzten Gründungsversammlung vorliegen soll.
Die „Bunte Katze“ ist dann zwar geschlossen, die Wirtin im Urlaub und nicht dabei, aber aus der Riege der Helfer übernimmt einer für diesen Abend die Rolle des Gastgebers. Und den Service, den
können die Stammgäste leisten – und dafür trainieren, die „Katze“ aus dem Dornröschenschlaf zu wecken.
Text: Gert Heiland (WNZ) – Vielen Dank für die Zurverfügungstellung!
Es ist ein Ort der Kultur, der Kult ist; ein Ort des Entspannens, des Nachdenkens, der Gespräche über, ja, Gott und die Welt. Beim gepflegten Bier, einem Wein oder auch alkoholfrei, bei Ingwertee (wer’s mag), Cola oder Kirschsaft, auch das geht. Und ein Ort für Musik, so fast jedes Wochenende, wenn Musiker - mal alleine, mal gemeinsam - musizieren und nicht nur Stammgäste mitfeiern.
Im Jahre 19O1 bekam der Urgroßvater der Wirtin, Petra von Schenk, Hannes Reinhardt die Schankgenehmigung für den Saalbau Reinhardt. Was früher der
Tanzsaal war, wurde 1949 zum Kino „Tivoli“. 1991 kam die „Bunte Katze“ und mit ihr die Tierchen zur Kneipe: Etwa 4OO Katzenfiguren sitzen auf Schränken und Regalen, dazu Katzenbilder und
Tierpostkarten, alles Urlaubsgrüße der Stammgäste. Das Konzept der Kneipe: „Behaglichkeit und Lebendigkeit“, so wie eine ruhende Katze gemütlich wirkt, aber voller Temperament steckt.
Daher auch der Kneipenname.
Seien Sie herzlich eingeladen, im Mikrokosmos „Bunte Katze“, der am Eichentresen und in hölzernen Sitzecken jedem seinen Ruhepol bietet.